Mutternacht

Datum und Uhrzeit: 
Samstag, 11. Mai 2024 - von 10:00 bis 13:00 Uhr
Ort: 
Bozen, Rathausplatz

MutterNacht 2024

Die Jubiläumsausgabe der Sensibilisierungskampagne MutterNacht im Mai 2024 bricht mit dem traditionellen Mutterbild in Südtirol.

MAMA WILL NICHT MEHR

Mütter sehen sich in Südtirol im traditionellen Mutterbild mit enormen gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert. Den Großteil der Fürsorgearbeit leisten Mütter – verbunden mit viel Arbeit, wenig Gerechtigkeit und geringer Wertschätzung. Wenn Mütter müde und überfordert sind oder gar krank werden, geht es nicht um persönliches Versagen – es geht um eine gesellschaftliche Situation. Fürsorgearbeit darf nicht zum Nullkostentarif auf Mütter abgeschoben werden. Mütter dürfen NEIN sagen, müssen nicht für alles zuständig sein.

Mütter werden mit der MutterNacht am Tag vor dem Muttertag ermutigt, ihre Grenzen zu erkennen, sie zu kommunizieren und gemeinsam aktiv zu werden. Dabei werden auch Ressourcen und Anlaufstellen für professionelle Unterstützung vorgestellt. Offene Gespräche über Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen rücken in den Mittelpunkt. Es ist notwendig, familiäre Rollenverteilungen zu überdenken und eine gerechte Verteilung der familiären Aufgaben zu fordern. Der Aktionstag zum zehnjährigen Jubiläum hat Protestcharakter. Die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Realität sei tiefgreifend und spürbar, erklärt Projektleiterin Astrid Di Bella. Der Direktor vom „Haus der Familie“ erklärt: „Es ist an der Zeit, flexible Arbeitsmodelle zu fördern, die den unterschiedlichen Lebenssituationen gerecht werden, sei es durch Home-Office-Möglichkeiten, Teilzeitarbeit oder andere flexible Arbeitszeitmodelle.“ Und es brauche die Väter. Ein erweitertes Netzwerk von qualitativ hochwertigen und flexiblen Kinderbetreuungseinrichtungen sei außerdem notwendig, um Eltern die benötigte Unterstützung zu bieten. Bezahlter Elternurlaub sollte Standard sein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich um ihre Familie zu kümmern, ohne finanzielle Einbußen befürchten zu müssen.